Espresso aus der Schweiz

Geschichte des Kaffees in der Schweiz

Kaffee ist in der Schweiz heute extrem beliebt und eines der Länder in Europa mit einem sehr hohen Kaffeekonsum. Doch wer an Kaffee denkt, denkt nicht sofort an die Schweiz. Dabei ist Kaffee das Exportgut Nr. 1 der Schweiz, noch vor der Schweizer Schokolade und dem Schweizer Käse. Das liegt vor allem an der Firma Nestlé, die Ihren Firmensitz in Vevey am Genfer See hat.
In der Schweizer Kaffee-Geschichte war der Zürcher Johann Jacob Ammann einer der ersten Eidgenossen, die Kaffee genossen. Er lernte Kaffee auf seinen Reisen zu Beginn des 17. Jahrhunderts in den Orient kennen. 1618 veröffentlichte er seinen Reisebericht indem er erstmals den Kaffee erwähnte als eine Delikatesse, die er in Konstantinopel gekostete hatte.
Genf und Basel waren die ersten Schweizer Städte in denen sich das Getränk ausbreitete. Der Kaffeekonsum in der Schweiz wurde zunächst reglementiert. Im Jahr 1700 durften in Genf unverheiratete Mädchen und Pensionierte keinen Kaffee kaufen. Ein Mandat aus dem Jahre 1665 verbot das Tanzen in Kaffeehäusern in Basel. In der Schweiz setze sich der Kaffee als Volksgetränk nur sehr langsam durch, da es ein sehr teures Luxusgut war. Erst um 1800 herum kletterte das neue Getränk auf der Beliebtheitsskala vor allen in den Städten. In dieser Zeit kauften die Menschen grüne Kaffeebohnen und rösteten diese selbst nach Ihren eigenen Möglichkeiten. Noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts war das Rösten der Kaffeebohnen den Privathaushalten vorbehalten. Auf dem Holzherd wurde die Kaffeeröstpfanne zum Erwärmen vorgewärmt. Die Röstpfanne war damals ein herausragendes Küchenrequisit. Die niedere Eisenpfanne hatte einen Deckel und in der Mitte eine Kurbel. Diese Kurbel wurde in den Familien früher oft von dem Großmütterchen mit unsäglicher Geduld gedreht und die immer brauner werdenden Kaffeebohnen ausgeworfen.

Die Schweizer Röstung

Mitte des 19. Jahrhunderts veränderten sich die Lebensgewohnheiten, die nun vermehrt in Fabriken arbeiteten und keine Zeit mehr hatten, sich um diese aufwändige Lebensmittelproduktion zu kümmern. Die Nachfrage nach vorgefertigten Lebensmitteln wuchs. Die Zeit für professionelle Röstereien war gekommen, vorläufig wurde diese Aufgabe von den Kolonial- und Spezereiwarenhändlern übernommen. Dabei wurde zwar den Konsumenten der aufwändige Röstprozess abgenommen, jedoch mit einem Nachteil: Der Aromaverlust stellte sich rasch ein, und die Röster waren gezwungen, täglich frisch zu rösten.